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Natuerlich, Damen zuerst, fange ich mit meiner Frau und meiner Tochter an.

 

Gao Qing (Lucy)

Meine Frau, Gao Qing (engl. Name "Lucy") ist geboren in Chenzhou, einer der groesseren Staedte in der Provinz Hunan. Sie und ihre drei Schwestern haben es dank ihren Eltern geschafft, gute Berufe erlernen zu koennen. Dafuer gebuehrt den Eltern allergroesseste Hochachtung und Respekt, wenn man weiss, wie schwierig es hier bereits ist, ein Kind zu erziehen und ihm eine anstaendige Ausbildung zu ermoeglichen. Dafuer haben die Eltern, jetzt nach der Pensionierung aus dem Staatsdienst, ein recht sorgenfreies Leben. Die vier Toechter und deren Ehemaenner kuemmern sich um beide, falls irgendwelche Hilfe von Noeten sein sollte.

An dieser Stelle muss ich mich wirklich einmal oeffentlich bei meiner gesamten angeheirateten, chinesischen Familie bedanken, dass man mich sofort akzeptiert und in die Familie integriert hat, und das, obwohl ich ja "Lao Wei", also Auslaender, bin. Sowas kann man sich in Europa, speziell in Deutschlan mal als Beispiel nehmen. Meine Frau hat in der Anfangszeit unserer Ehe einige dumme, spoetterische und unkende Bemerkungen zu hoeren bekommen und passend beantwortet. An ihrer Schule, der "Shenzhen Middle School", an der sie Physik unterrichtet, waren wohl nicht alle ihrer Kolleginnen und Kollegen davon ueberzeugt, dass ein Auslaender gerade "das Richtige" sei. Auslaender haetten wohl zuviele Probleme sich hier in China einzuleben und mit der chinesischen Kultur zurecht zu kommen. Man gab unserer Ehe nicht mehr als ein bis zwei Jahre. Allen Unkenrufen zum Trotz dauert sie bereits ueber drei Jahre und wird auch weiterhin bestehen, da wir beide wissen, dass man ueber evtl. auftauchende Probleme auch reden kann und dass beide Seiten Kompromisse eingehen muessen.

Meine Frau und ich haben uns kennengelernt auf einer Urlaubsfahrt von Nuernberg (Partnerstadt von Shenzhen) ueber Paris nach Amsterdam. Sie war damals mit einer kleinen Delegation ihrer Schule zu einem mehrwoechigen Besuch an der Partnerschule in Nuernberg. Nach dem offiziellen Teil des Besuches wurde noch eine kleine Rundreise gemacht, bei der ich das Glueck hatte, ihre Gruppe mit einem Kleinbus durch Europa fahren zu koennen. Sie war mir gleich am ersten Tag sympatisch und wir unterhielten uns auch bereits ein wenig. Etwas naeher gekommen sind wir uns aber erst bei dem Aufenthalt in Paris. Nach einem langen Abendspaziergang an der Seine und einem langen Gespraech, natuerlich auf Englisch, gingen wir dann Hand in Hand zurueck zum Hotel.

Ja und da nahm dann die Geschichte ihren Lauf. Nach einem schweren Abschied am Flughafen in Amsterdam, versprachen wir uns gegenseitig zu schreiben (mailen), auch mal anzurufen, und ich versprach, sie sehr bald zu besuchen. Und das machte ich wahr. Ein halbes Jahr spaeter besuchte ich sie in Shenzhen (Naehe Hong Kong) und da war uns beiden dann klar, dass geheiratet werden soll. Waehrend ich, wieder zureck in Deutschland, meiner Taetigkeit als Reisebusfahrer nachging, suchte sie mir bereits einen Job hier in Shenzhen. Da mein Englisch ganz ordentlich ist, jedenfalls ausreichend um Grundschueler zu unterrichten, fand sie eine Stelle an einer Privatschule, an der ich dann einen Arbeitsvertrag bekam und diesen seit 2003 immer wieder um ein Jahr verlaengert bekam.

Da meine Frau sehr gute Beziehungen und viele Bekannte in der Stadtverwaltung hat, brauchten wir uns um die Visaverlaengerungen nicht sehr bemuehen. Man half uns wo es nur ging. Zwischenzeitlich habe ich jetzt einen Kursus besucht, der mit der Pruefung zum "TEFL-Zertifikat" abschliesst. Jetzt, nach bestandenem Kurs und erhaltenem Zertifikat, darf ich offiziell an allen Schulen China's als Englischlehrer arbeiten und die Visumverlaengerung wird fuer 2 anstatt fuer 1 Jahr ausgestellt. MeineTeilnahme an diesem Kurs wurde von meiner Frau iniziert und vorbereitet. Sie hat mich moralisch sehr stark unterstuezt. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich diesen Kurs bestehen koennte, da er gewoehnlich nur fuer Englisch-Muttersprachler gedacht ist. Nach einem Gespraech mit der verantwortlichen Leiterin des Kurses, eine Amerikanerin, sagte diese dann, dass meine Aussprache zwar einen erkennbar deutschen Akzent haette (logisch), dies aber noch im akzeptabelen Rahmen sei. Waehrend der Zeit die der Kursus dauerte bekam ich zu Hause von meiner Frau Unterstuetzung in jeder Hinsicht. Sie sorgte dafuer, dass ich mich voll und ganz auf den Kursus konzentrieren konnte. Sie ist wirklich ein Goldstueck. Man muss sie einfach lieben. Das beweist aber auch wieder das alte Sprichwort, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine energische Frau steht.

Qing kuemmert sich liebevoll, manchmal aber auch streng, um unsere Tochter. Wir wollen beide, dass sie eine gute Ausbildung bekommt und spaeter auch einen vernuenftigen Beruf ergreifen kann. Fuer meine Frau ist die Familie das Wichtigste. Dies ist auch etwas, das wir gemeinsam haben. Sie kuemmert sich, soweit moeglich, um den Haushalt, und das, obwohl sie ganztaegig berufstaetig ist. Manchmal lassen wir auch mal eine Reinigungskraft von einem "Hausmeister-Dienst" kommen, oder eine befreundete Familie "leiht" uns mal ihr Hausmaedchen aus, wenn wir beide zuviel Arbeit um die Ohren haben. Momentan wohnen Qing's Tante und Onkel bei uns, die uns viel Arbeit abnehmen, da wir zur Zeit doch wirklich viel Arbeit mit unseren Schulen haben. Auch an dieser Stelle einen herzlichen Dank an die beiden, die aus Chenzhou hergekommen sind um uns zu unterstuetzen.

Tante und Onkel mit ihrem Sohn Bobo

Alles in Allem muss ich sagen, dass ich kaum eine bessere Ehefrau haette finden koennen. Sie ist meine erste Ehefrau und wird es auch bleiben, da ich mit ihr den "Hauptgewinn" gezogen habe und ich sagen kann, dass sich meine "eheliche Abstinenz" und das Warten gelohnt haben. Ich wollte auf keinen Fall Andere in meiner Familie nachahmen und bis zu viermal heiraten. Nein Danke. Heiraten und Familie ist mir zu wichtig um damit zu spielen.

Meine Frau war allerdings bereits einmal verheiratet. Aus dieser Ehe ist auch "unsere" Tochter. Sie ist zwar nicht meine leibliche Tochter, aber ich habe sie mindestens so lieb, als waere sie meine eigene Tochter. Sie hat mich auch bereits voll und ganz als ihren "neuen" Vater akzeptiert und wir sind beide stolz aufeinander. Meine Frau hatte ziemliche Probleme waehrend ihrer ersten Ehe und ist somit ein "gebranntes Kind". Daher kann ich auch manche ihrer Reaktionen verstehen. Nach einer laengeren Phase mit ungeloesten oder unloesbaren Problemen, sahen beide dann nur noch die Scheidung als Ausweg. Zu meinem Glueck, moechte ich sagen, da man mit etwas Verstaendnis und einigen Kompromissen (was bei jeder Ehe erforderlich ist) mit ihr wirklich einen Schatz gefunden hat. Getreu dem Satz von Kishon moechte ich auch sagen, dass sie fuer mich die beste Ehefrau von allen ist und dies auch bleiben wird.

 

 

Huang Man Yu (Dodo)

Huang Man Yu, oder "Dodo" wie sie mit Kosenamen genannt wird, ist, wie bereits oben erwaehnt, die Tochter meiner Frau aus ihrer ersten Ehe. Sie ist jetzt 9 Jahre alt und in der 4. Grundschulklasse. Ihre Lehrer sind sehr zufrieden mit ihr, da sie meist recht fleissig ist und gewoehnlich gute Ergebnisse bei Klassenarbeiten und im Unterricht erzielt. Klar, Kinder muessen manchmal erinnert werden etwas zu tun, aber das ist ja normal und haelt sich bei ihr im Rahmen.

Leider haben es Kinder hier in China nicht so einfach wie in vielen europaeischen Laendern, besonders Deutschland, da der Konkurrenzkampf hier viel haerter ist und man gute Ergebnisse bringen muss um nicht unterzugehen. Will Dodo, nach der 6. Klasse, auf eine weiterfuehrende Schule, muss sie zuerst, wie alle anderen, eine Aufnahmepruefung bestehen. Dabei hilft dann leider auch kein "Vitamin B" mehr, da, je weiter man nach oben kommt, die Auslese strenger und haerter wird. Es sind einfach zuviele Kinder da die an einer Schule angenommen werden wollen, und bei einer Klassenstaerke von bis zu 60 Kindern (an ihrer jetzigen Grundschule) stossen die Klassenraeume und Klassen an ihre Grenzen. Leider muessen, an den weiterfuehrenden Schulen, immer noch genuegend Schueler draussen bleiben, weil einfach kein Platz fuer sie ist, sie nicht unter den Besten der tests waren oder weil, in laendlichen Gebieten, die Eltern das Schulgeld nicht oder kaum bezahlen koennen. Ein Platz an einer Uni ist somit also leider nicht fuer alle moeglich.

Wir erklaeren Dodo die Situation immer wieder und mittlerweile hat sie verstanden worum es geht. Ich habe in Deutschland bisher noch kein Schulkind kennengelernt, das so fleissig lernt und in der Freizeit noch Zusatzstunden belegt, wie Dodo und andere Kinder. Sie wollte gerne Piano spielen. OK. Es wurde, vor meiner Ankunft hier, also vor mehr als 4 Jahren, bereits ein Klavier gekauft damit sie darauf ueben kann. Mittlerweile spielt sie auch recht ordentlich.

Da einige ihrer Klassenkameradinnen auch zum Ballett gehen wollte sie es sich nicht nehmen lassen und meldete sich auch zum Ballett an. Ergebnis der Tanzstunden ist, dass sie bereits bei mehreren Schulauffuehrungen auf der Buehne stand und, zusammen mit der Tanzgruppe ihrer Schule, an einem nationalen Tanzwettbewerb teilnehmen konnte und dort bis in die Endausscheidung der besten 5 Gruppen ihrer Alterklasse in der Provinz Guangdong gekommen ist. Soviel Fleiss und Arbeit vedient schon Anerkennung und Bewunderung, da es naemlich nicht allein auf den Ideen der Eltern, also unseren Wuenschen, beruht, sondern wir sie nur bei ihren Vorhaben und Ideen nach Kraeften unterstuetzen.

Wir sind beide wirklich ausserst stolz auf "unsere Kleine" und versuchen, ihr die bestmoegliche Ausbildung zu bieten unter der Voraussetzung, dass ihr immer noch genuegend Zeit fuer Freizeit und zum Spielen bleibt. Kinder brauchen schliesslich, wie Erwachsene auch, zwischendurch mal eine Pause vom taeglichen Stress und sollen sich beim Spielen mit anderen Kindern erholen und fuer eine Weile abschalten.

Anzumerken waere noch, dass sie mit ihren Englischleistungen bereits um ca. 3-4 Jahre dem Klassenziel voraus ist. Dadurch bedingt liest sie bereits Englischbuecher die fuer das 7-8 Schuljahr gedacht sind. Bei Einkaeufen nehme ich sie gerne, soweit moeglich, als Dolmetscherin mit, da ihr Englisch um ein Vielfaches besser ist als mein Chinesisch.

Danke Dodo. Wir sind ztolz auf dich.

 

 

Axel Ritsma

So. Nun ein paar Worte zu meiner Person. In Deutschland war ich die letzten 10 Jahre als "Berufskraftfahrer im Personenverkehr" (Reisebusfahrer) beruflich taetig. Dabei habe ich, wie bereits oben erwaehnt, meine Frau kennengelernt. Hier in China habe ich jetzt, bedingt durch meine Frau, eine Stelle als "foreign English teacher" annehmen koennen. Diese Aufgabe ist sehr interessant und macht auch Spass. Die Arbeit mit den "Kids" ist abwechslungsreich, anspruchsvoll und bringt hier auch noch dazu mehr Geld ein als viele andere Berufe.

Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich das schaffen koennte, aber meine Frau hat mir Mut gemacht, und mir immer wieder mit Tips und Informationen geholfen, da ich ja kein "studierter Englischlehrer" bin. Man muss sagen, dass China im staendigen Wandel und Aufbau ist. Vor Jahren noch konnte man als Englischlehrer arbeiten, wenn man ganz gut Englisch sprechen konte. Heute ist zwar immer noch kein Sudium wie in Deutschland vorgeschrieben, wenigstens aber das Erlangen eines "TEFL-Zertfikates" welches ich vor einiger Zeit mal erreicht habe. "TEFL" bedeutet, "Teaching English as Foreign Language" (Englisch als Fremdsprache unterrichten). Damit steigt natuerlich die Qualitaet der Englischausbildung, da man hier ja bemueht ist, die Qualitaet in allen Bereichen, auch im Lehrbereich, zu verbessern. Ausserdem bekommen die Schueler so auch die englische Sprache mit anderen Akzenten und Dialekten gelehrt, und koennen sich bereits sehr frueh an verschiedene Ausprachen gewoehnen. Damit muessen sie also nicht nur mit der, teils falschen oder undeutlichen, Aussprache der chinesischen Englischlehrer Vorlieb nehmen.

Als ich hier vor fast 4 Jahren ankam und innerhalb der ersten 3 Monate in oeffentlichen Verkehrsmittels bereits Opfer von drei Taschendiebstahlsversuchen wurde, stand fuer mich fest, dass ich ein eigenes Auto brauche. Das war ja kein Problem. So teuer sind die Autos hier ja nicht. Das Problem kam, als wir herausfanden, dass mein internationaler Fuehrerschein hier nicht gilt. Man muss hier einen chinesischen Fuehrerschein haben um hier legal Auto fahren zu duerfen. Nach laengeren Unterhaltungen mit den zustaendigen Behoerden fand man endlich eine Moeglichkeit, dass der deutsche Fuehrerschein anerkannt werden konnte und daraufhin eine chinesische Fahrerlaubnis ausgeschrieben werden konnte. Nach ein paar Fragen ueber Verkehrsregeln und Verkehrszeichen, die meine Frau von Englisch in Cinesisch uebersetzte, bestand ich die Pruefung und bekam somit einen originalen chinesischen Fuehrerschein. Ein weiteres Stueck in meiner "Sammlung" von Fahrerlaubnissen. Nachdem ich vor 29 Jahren mit dem "Auto-und Motorrad-Schein" anfing und seit mittlerweile 21 Jahren jetzt im Besitz aller deutschen Fahrerlaubnisklassen bin, habe ich jetzt noch den chinesischen Fuehrerschein fuer PKW und Motorraeder.

Seither haben wir die meisten Urlaubsfahrten natuerlich mit dem eigenen Auto gemacht. Nach Yunnan und nach Beijing sind wir mit dem Flugzeug, bzw. mit der Bahn gereist, da wir diese Touren wegen der Entfernung nicht in der Kuerze der zur Verfuegung stehenden Zeit haetten schaffen koennen.

Seit meiner Ankunft hier habe ich wirklich sehr viel ueber China und die Kultur hier gelernt. Viel mehr, als man aus Buechern oder Erzaehlungen haette lernen koennen. Vieles muss man, im wahrsten Sinne des Wortes, "erlebt" haben. Zum einen um es zu verstehen und zum anderen, manchmal auch, um es glauben zu koennen. Einiges hier ist so anders als in Europa, dass man mir bei meinen ersten Berichten von Seiten meiner Freunde und Familie gesagt hatte: "Da uebertreibst du ja sicher. Das kann doch nicht sein." Bis diese Leute es dann bei einem Urlaub hier selbst erlebt hatten. Darauf gehe ich an anderer Stelle in anderen Themenbereichen aber noch naeher ein.

Ich moechte aber sagen, dass ich mich hier, alles in Allem, bereits sehr wohl fuehle und unserem Umzug nach Deutschland im Jahr 2008 oder spaetestens im Jahr 2009, mit ein wenig gemischten Gefuehlen entgegen sehe. In vielen Situationen sagt man sich hier oefters, getreu dem Spruch unsereres TEFL-Instructors: "TC!" (That's China! - Das ist China!) Love it or leave it! (Liebe es oder geh.)" Und ich mag es mittlerweile, auch wenn man sich hier und da ueber das eine oder andere noch aufregt oder unglaeubig den Kopf schuettelt. Gruende zur Klage und zur Beschwerde findet man schliesslich ueberall auf der Welt, jaja, sogar in Deutschland.

Soviel bis hierher ueber uns. Auch wenn hier nicht alles so rosig laeuft, wie man es manchmal gerne haette, sind wir doch recht gluecklich und zufrieden. Das einzige das mich manches Mal ein wenig wehmuetig stimmt und ein wenig Heimweh aufkommen laesst, ist, dass meine guten Feunde und meine Familie jetzt so selten zu sehen sind. Dafuer freut man sich dann umsomehr, wenn man sie dann endlich nach Monaten oder evtl. sogar Jahren einmal wiedersieht.

Je nachdem wie unsere Urlaubsplaene vorankommen, werde ich diesen Sommer einige meiner Freunde wohl einmal wiedersehen koennen. Getreu dem Motto, dass wunderbar zu China passt:

Abwarten und Tee trinken.

Bis bald.

"ALEX"

 

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