BMW Motorrad eröffnet "Boxer Café" in China und plant
langfristiges Engagement im Reich der Mitte.
Die Zeit ist reif: BMW Motorrad dehnt sein Engagement nach China aus und arbeitet
weiter an ausbaufähigen Markt- und Handelsbeziehungen in Fernost für
die Zukunft. Am 11. Mai 2007 setzten die Münchner einen neuen Impuls im
chinesischen Chongqing. Der Leiter BMW Motorrad Dr. Herbert Diess eröffnete
am Hauptsitz der chinesischen Motorradindustrie das "Boxer Café",
nach Peking das zweite Vertriebszentrum für BMW Motorräder in China.
Das "Boxer Café" fungiert nicht nur als Showroom und Verkaufsstützpunkt,
sondern soll auch Treffpunkt, Erlebnis- und Kommunikationszentrum für Freunde
der Marke und alle Motorradinteressierten sein.
Die Eröffnung in Chongqing bildet den Auftakt für eine Reihe weiterer
China-Aktivitäten, mit denen während der nächsten Jahre BMW Motorrad
und die Markenkultur etabliert werden sollen. Dabei versteht sich BMW durchaus
als Pionier: Große Motorräder sind in China noch eine Seltenheit
und sollen als Botschafter neuer Gruppenerlebnisse und eines neuen Lifestyle
fungieren. Geplant sind Reiseprogramme und besondere Motorrad-Events für
chinesische Kunden sowie Interessenten aus aller Welt.
Als Partner hat der bayerische Hersteller den chinesischen Misch-Konzern LONCIN
gewinnen können. LONCIN, der zunächst der Betreiber des "Boxer
Cafés" ist, wird Vertriebspartner und ab 2008 auch Importeur für
BMW Motorräder für China werden. Umfangreiche Marktkenntnisse und
ein gutes Vertriebsnetz waren die ausschlaggebenden Gründe für die
Partnerschaft mit LONCIN. Vertriebsmitarbeiter wurden in Deutschland in Zusammenarbeit
mit der Niederlassung München ausgebildet, um von Anfang an eine hohe Qualität
der Kundenbetreuung sicherzustellen.
Die Motorradsparte von LONCIN gehört zu den großen Motorradherstellern
in China mit einem Produktionsvolumen von einer Million motorisierter Zweiräder
im Jahr. Der Firmensitz liegt im weltgrößten Produktions-Ballungsraum
für Motorräder; im Gebiet von Chongqing werden jährlich zwischen
fünf und sechs Millionen motorisierte Zweiräder hergestellt. Hier
sind die wichtigsten Zulieferbetriebe angesiedelt und namhafte japanische Motorradhersteller
betreiben dort bereits Joint Ventures.
Vor dem Hintergrund, dass China der größte Volumenmarkt der Welt
für Motorräder ist und weiter wachsen wird, ist das Engagement in
Chongqing von hoher strategischer Bedeutung für BMW Motorrad, um sich im
chinesischen Markt als Marke zu etablieren. Der Markt in China entwickelt sich
langsam hin zu größeren Hubräumen und bietet damit für
BMW Motorrad Wachstumschancen.
Die Erschließung der chinesischen Lieferantennetzwerke ist ein zweiter
wesentlicher Baustein in der China Strategie von BMW Motorrad. Zwingende Voraussetzung
ist allerdings die Qualitätsfähigkeit entsprechender Lieferanten.
Aus der Sicht von Dr. Herbert Diess sichert ein frühzeitiges Engagement
dem Unternehmen Einfluss und Chancen zur Mitgestaltung der zukünftigen
Entwicklung: "China und die chinesischen Lieferanten machen rasante Fortschritte.
Es wird sich in kurzer Zeit das wiederholen, was in den vergangenen 15 Jahren
in anderen Teilen der Welt in der Zulieferindustrie passiert ist und BMW Motorrad
will sich von Anfang an in diesen Prozess einbringen."
Teileeinkauf im asiatischen Raum unter Einschluss von China ist für
Diess ein entscheidendes Mittel, um die Währungsnachteile des Euro gegenüber
dem Yen kompensieren zu können. Der heutige, währungsbedingte Kostenvorteil
der japanischen Hersteller liegt mit rund 60% auf einem Niveau, das durch herkömmliche
Maßnahmen und Effizienzsteigerung nicht mehr kompensierbar ist. Die Erhöhung
des Wertschöpfungsanteils in Asien im Rahmen von Teilesourcing wird bei
Einsteigermotorrädern und in der preissensiblen Mittelklasse für die
Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar sein, um auch langfristig die attraktiven
Marktchancen in diesen Segmenten wahrnehmen zu können.